Bei empfindlichen Schmuckstücken oder Edelsteinen ist ein Verlöten aufgrund der hohen Temperatur manchmal einfach nicht möglich, um die verschiedenen Werkstücke miteinander zu verbinden.

In diesem Fall wird ein Schmuckkleber benötigt, wobei in jeder Goldschmiede verschiedene Klebstoffe eingesetzt werden. Ihr Nutzen hängt von der Art der zu verklebenden Materialien ab, die entweder zwei Metalle sind oder eine Verbindung aus Fassung und Edelstein darstellen.

Wissenswertes zum Einsatz von Schmuckkleber

Für die Auswahl des richtigen Klebstoffs für Schmuck sind verschiedene Eigenschaften zu bedenken. Hierzu gehören die Belastbarkeit der geklebten Stelle, die Sichtbarkeit des geklebten Bereichs und die Zeitspanne, in welcher der Schmuckkleber verarbeitet werden kann und letztlich aushärtet.

Der vielleicht bekannteste Schmuckkleber ist Schellack, ein Naturmaterial mit goldbrauner Farbe. Der harzartige Kitt lässt sich bereits mit leichter Flamme erwärmen und wird bevorzugt für Kalotten verwendet, beispielsweise zum Einbringen von Perlseiden-Enden

Als modernere Alternative, die in der Verarbeitungs- und Aushärtungszeit flexibel ist, werden Zwei-Komponentenkleber verwendet. Abhängig von der Art des Schmuckstücks und der gewünschten Bearbeitung werden dabei verschiedene Schmuckkleber benötigt, eben besagter Komponentenkleber und zusätzlich noch spezieller Lösungsmittelkleber.

Zwei-Komponentenkleber in verschiedenen Varianten

Einer der beliebtesten 2-Komponentenkleber ist „Uhu Plus“. In ihm kommen lösungsmittelfreie Epoxidharze zum Einsatz, die schlagfest und beständig gegenüber Alterung und Feuchtigkeit sind. Dieser Schmuckkleber ist für nahezu alle festen Werkstoffe verwendbar. Übertretender Klebstoff kann zum Schluss ganz einfach mit einem Schaber entfernt werden.

Eine Variante des „Uhu Plus“ ist der endfeste Zwei-Komponenten-Kleber. Er ist mit zwei Stunden sehr lange zu verarbeiten und daher sehr gut für schwere Schmuckstücke geeignet. Auch die vollständige Austrocknungszeit ist mit 24 Stunden lang bemessen – bringt aber auch langlebige Ergebnisse. Außerdem werden die Varianten schnellfest und sofortfest angeboten, die eine ähnlich starke Klebewirkung mit einer deutlich kürzeren Verarbeitungszeit verbinden.

Lösungsmittelkleber und weitere Schmuckklebstoffe

Auch Lösungen mit nur einer Komponente werden zum Verkleben von Schmuck genutzt, bewährt ist „G-S-Hypo Cement“. Durch die integrierte Dosiernadel ist ein sehr präzises Verkleben zugesichert, neben Edelmetallen lassen sich Perlen, Steine, Glas und viele weitere Materialien mit dem Kleber verbinden. Eine ähnlich saubere Lösung ist der Loctite-Sofortklebstoff als Sekundenkleber, der neben Metall auch Holz, Textilien und weitere Werkstoffe verklebt. In der Variante Loctite-Hochfest ist der Klebstoff für enganliegende Metallflächen ideal, die im Gebrauch nach dem Verkleben einer hohen Belastbarkeit unterliegen.

Abgerundet wird die Auswahl an Klebstoffen im Schmuckbereich durch Lösungsmittelkleber und Turbokleber, die sich durch eine hohe Schlagfestigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Sie härten vergleichsweise schnell aus, weshalb eine rasche und exakte Positionierung wichtig ist. Als umweltfreundliches und lösungsmittelfreies Produkt lässt sich diese Kleber-Sorte sogar im lebensmittelnahen Bereich nutzen.

Tipps zum Einsatz von Schmuckkleber

Egal, welcher Kleber für die eigenen Einsatzzwecke verwendet wird – der Untergrund ist optimal auf das Auftragen des Klebstoffs vorzubereiten. So muss die Klebefläche trocken, fettfrei und staubfrei sein, damit ein direkter und gleichmäßiger Auftrag des Klebstoffs gewährleistet ist. Außerdem ist unbedingt die Eignung des Klebers für den jeweiligen Werkstoff abzuklären.